Kirchenrenovierung in Brenndorf seit 1990

Die evangelische Kirche in Brenndorf ist das bedeutendste Denkmal, das Zeugnis ablegt von der jahrhundertelangen deutschen Geschichte in Brenndorf. Die Kirche ist seit Jahrhunderten der Mittelpunkt des dortigen Gemeinschaftslebens und wurde – trotz wiederholter Rückschläge – durch gemeinsame Kraftanstrengung immer wieder neu aufgebaut.

Brenndorf (rumänisch Bod, ungarisch Botfalu) liegt etwa 14 Kilometer nördlich von Kronstadt (Braşov). Der Ort wurde am 26. Juni 1386 erstmals urkundlich erwähnt. Eine romanische Basilika mit einem Glockenturm wurde bereits 1310 gebaut (diese Jahreszahl steht auf der Fassade des heutigen Kirchturms). Von der ursprünglichen Kirche haben sich bis heute Reste des Westportals unter dem Kirchturm erhalten. In der Kirche befindet sich der älteste Taufstein des Burzenlandes aus dem Jahr 1491. Er beeindruckt durch den schönen Aufbau aus kelchförmigem, massivem Stein.

1790 stürzte der Glockenturm durch ein Erdbeben ein, wurde zum Großteil abgetragen und 1799 – unter Beibehaltung des Fundamentes und des untersten Stockwerkes – in der heutigen Form (9 x 9,50 m) neu aufgebaut. Bei einem Erdbeben am 26. Oktober 1802 stürzte die ganze Kirche, vom Glockenturm bis an den Chor, samt Dachstuhl, Gewölbe und den beiden Seitenmauern, ein. Genau vier Jahre später, am 26. Oktober 1806, wurde die neue Saalkirche (22,80 x 11,60 m) samt Chorraum (11,10 x 9 m) eingeweiht. Die bis heute in dieser Form erhaltene Kirche (einschließlich Kirchturm) hat eine Gesamtlänge von 42,80 m und eine Breite von 11,60 m. Sie ist von einer Mauer umgeben, die Teile einer alten Ringmauer enthält.

Die Turmuhr stammt aus dem Jahr 1869. Die Kanzel (1806) ist im klassizistischen Stil gehalten. Die neue Orgel wurde 1810 von Johann Thois aus Rosenau am Ostende, über dem Altar, eingebaut. Das Altarbild „Heiland im Gebet vor Gott“ in Gethsemane wurde 1869 vom bekannten akademischen Maler und Zeichenlehrer Carl Dörschlag (1823-1917), der aus Mecklenburg (Hohen-Luckow) nach Siebenbürgen eingewandert war, gemalt.

Bei einem Erdbeben am 4. März 1977 bekamen Kirche und Turm tiefe Risse und durchgehende Sprünge. Durch ein System von innerer Verschlüsselung wurde der stark beschädigte Turm gerettet. Bei der Gesamtreparatur wurden auch das Kircheninnere und Einrichtungsgegenstände teilweise erneuert. Dank der Spenden aus dem In- und Ausland sowie des Einsatzes der Brenndörfer Gemeindeglieder konnte die Kirche schon am 6. November 1977 von Bischof D. Albert Klein wieder eingeweiht werden.

Durch ein Erdbeben am 30. Mai 1990 wurde die Kirche beschädigt, tiefe Risse an den Mauern und Fensterbögen wurden sichtbar. Seit dem Jahr 2000 wurden in der Kirche, wegen der Gefahr des Abbröckelns von Teilen der Decke, keine Gottesdienste mehr gehalten. Seit der Einweihungsfeier am 8. Dezember 2013, die nach der Renovierung des Innenraums der Kirche erfolgte, wird die Kirche wieder als Gotteshaus genutzt und steht Besuchern offen. Die evangelische Kirchengemeinde Brenndorf zählt zurzeit 41 Seelen und wird von Pfarrer Dr. Peter Klein (Petersberg) betreut.

 

Gutachten

In einem Gutachten, datiert auf den Mai 2005, werden erhebliche Schäden in der Baustruktur und der Beschaffenheit des Gesamtbaus aufgezeigt. Die Schäden seien nicht nur 1990, sondern auch durch frühere Erdbeben verursacht worden, waagerechte Risse durchzogen die Wände auf Fensterhöhe, vertikale Risse waren in allen Fensterbögen sowie Risse im Fries unter dem Kirchdach und in der Westwand der Kirche vorhanden. Schäden wurden auch an der Kanzel und den Seiteneingängen festgestellt.

Der Hermannstädter Architekt Dr. Hermann Fabini stellte in einem Kurzgutachten im Februar 2007 unter anderem fest: Am Gebäude seien Bauschäden beim Anschluss der Kirche an den Glockenturm festzustellen, wobei ersichtlich sei, dass beide Gebäudeteile verschieden gearbeitet haben. Besonders die Südwestecke der Kirche weise Schäden auf, die im Bereich vom Gesimse auf unterschiedliche Setzungen und auf Erdbebenschäden zurückzuführen seien.

In einem aktuellen Gutachten („Technischer Bericht“), verfasst im April 2016 von Bauingenieur Bodor Csaba, werden das Bauensemble und die bisherigen Sanierungsarbeiten beschrieben und die Durchführung von Bauarbeiten im Außenbereich der Kirche empfohlen.

 

Vier Etappen der Renovierung mit Förderung durch die BKM

 

Der Verband der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften e.V., deren Mitglied die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (HOG Brenndorf) ist, hat in vier Etappen jeweils eine Förderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) beantragt, um den Verfall der Kirche zu verhindern und diese als wichtiges Denkmal und Kulturgut zu erhalten. Dank der finanziellen Unterstützung durch die BKM wurden 2013 die Saalkirche, 2014/2015 der Kirchturm, 2017 die Südfront des Kirchenschiffes und 2019 die nördliche Kirchenfassade restauriert. Diese vier Renovierungsetappen werden im Folgenden einzeln präsentiert, ebenso die Arbeiten, die durch die Eigenleistung der evangelischen Kirchengemeinde Brenndorf und der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ durchgeführt wurden.

Im März 2013 wurde das Gerüst aufgebaut, um die Saaldecke zu erneuern. Foto: Manfred Copony

Renovierung der Saalkirche (2013)

 

 Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien hat die Innenraumrenovierung mit einem Betrag von 30.253 Euro gefördert. Die Bauarbeiten wurden von September bis Mitte November 2013 von der Firma Op-Art aus Sankt Georgen durchgeführt. Zunächst wurden die Innenwände renoviert. Es wurden sämtliche Mauerrisse in den Fensterbögen und an den Seitenmauern bis auf das Mauerwerk freigelegt. Dabei kamen Schäden im Mauerwerk zutage, die durch Neuverzahnen und Neuverfugen der losen Ziegel repariert wurden. Die horizontalen Risse wurden mit Zimmermannshaken bewehrt. Die Risse in den Fensterbögen wurden mit Eichenkeilen ausgefüllt und verputzt.

   Danach wurde an der Basis der Innenmauern der Zementverputz in Sockelhöhe abgeschlagen und mit Kalkputz erneuert, um eine bessere Durchlüftung der Mauern zu sichern. Bis auf den Sockel wurde die ganze Kirche innen weiß gekalkt, und anschließend von der Baufirma gereinigt. In den überdachten Seiteneingängen zur Kirche wurden die vormals gegossenen Betonplatten entfernt und durch eine in Sandbett verlegte Steinpflasterung ersetzt, die direkt an den im Kirchhof verlegten Weg anschließt. Dacharbeiten: Die Kirchentraufe wurde in 1,5 m Breite mit neuen Ziegeln aus Ungarn gedeckt, schadhafte Balken und Latten wurden dabei ausgetauscht.

   Nach der erfolgreichen Durchführung der Baumaßnahme fand am 8. Dezember 2013 eine Einweihungs- und Dankesfeier statt. Der Gottesdienst wurde von Reinhart Guib, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, gestaltet. Man freute sich über rund 150 Gäste von nah und fern, darunter Thomas Gerlach, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt. Für Brenndorf war es das größte Fest seit der Wende von 1989, wobei Gemeinschaft übergemeindlich – mit Landsleuten aus dem Burzenland, Repser Land bis hin nach Hermannstadt – und auch zwischen Sachsen und Rumänen gelebt wurde.

Der frisch renovierte Kirchturm im Sommer 2015. Foto: Hugo Thiess

Renovierung des Kirchturms (2014/2015)

 

Im Herbst 2014 wurden die Ziegeleindeckung auf dem Turm überprüft und die Ziegeln auf der Glockenetage komplett erneuert. Im Inneren des Turmes wurde der Verputz ausgebessert und die Wände gekalkt. Damit wurde in die Winterpause gegangen.

Ab Mai 2015 wurden im Inneren des Turmes die Böden durch Aufdoppeln repariert, die Treppenstufen weitgehend erneuert. Die Holzstruktur inklusive Glockenstuhl wurde beibehalten, die freiliegenden Holzteile oberhalb der Glockenetage wurden mit Schutzfarbe angestrichen. Die Risse im äußeren Mauerwerk des Kirchturms wurden freigelegt und gereinigt. Wo nötig, wurde das Mauerwerk neu verzahnt. Der Zementputz und der schadhafte Verputz wurden entfernt. Danach wurde grober Kalkputz aufgebracht und mit Kalk-Feinputz geglättet. Anschließend wurde grundiert und ein getönter Farbton aufgebracht. Die Farbgebung mittels Naturpigmenten wurde mit einer Farbrestauratorin abgestimmt. Bedingt durch die kalte Witterung in Brenndorf, wurde die Baumaßnahme im Oktober 2014 begonnen und am 10. Juli 2015 beendet. Bei der Bauabnahme am 25. Juli 2015 wurde eine einwandfreie Qualität der Bauarbeiten festgestellt.

Zum Abschluss der Maßnahme fand am 26. Juli 2015 ein Dankesgottesdienst mit Bischof Reinhart Guib statt. Daran nahmen insgesamt ca. 130 Menschen teil, darunter Vertreter der Lokalpolitik (Bürgermeister Paul Cernat), der örtlichen Ökumene, der evangelischen Kirchengemeinden im Burzenland, des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien und der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“. Die musikalische Gestaltung hatte der Blechbläserkreis aus Niederramstadt/Deutschland inne.

Die Südfront der Kirche wurde 2017 erneuert. Foto: Virgil Leancă

Restaurierung der Südfront (2017)

 

Die Baufirma Noel Art renovierte vom 30. Juli bis zum 30. September 2017 die ganze Südseite des Kirchenschiffes und die zur Südseite hin gerichtete halbe Apsis sowie die Eingänge an der West- und Südseite. Im Einzelnen wurden die Risse der Außenmauern des Kirchenschiffs freilegt und gereinigt, das Mauerwerk wurde, wo nötig, neu verzahnt, Kalkputz wurde an den schadhaften Stellen aufgebracht und die ganze Südfront wurde mit Feinputz geglättet, die Mauerprofile unterhalb der Dachtraufe wurden ergänzt und teils erneuert, der neue Verputz wurde grundiert und erhielt einen Schutzanstrich in Wasserfarben mit natürlichen Farbpigmenten, die Farbe an den Eingangstüren und Fenstergittern wurde entfernt, neu grundiert und angestrichen, die schadhafte Ziegeldeckung wurde erneuert, an der renovierten Südseite der Kirche wurden Regenrinnen und Fallrohre aus verzinktem Blech angebracht und diese mittels gepflasterten Verbindungsrinnen mit der Entwässerungsrinne des Kirchhofs verbunden.

Zum Abschluss der Maßnahme fand am 1. Oktober 2017 ein Dankesgottesdienst in der evangelischen Kirche mit anschließender Feier im evangelischen Pfarrhaus Brenndorf statt. Rund 100 Teilnehmer gedachten nicht nur des 500. Reformationsjubiläums, sondern feierten auch Erntedank und den Abschluss der Renovierung an der Südseite der evangelischen Kirche in Brenndorf. Die Predigt hielt Synodialsenior Daniel Ženatý von der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder, der mit seiner Gattin aus Prag (Tschechien) angereist war. Für die Liturgie zeichnete Pfarrer Dr. Peter Klein verantwortlich. Am Dankesfest nahmen Vertreter aus der Lokalpolitik (Vizebürgermeister Gheorghe Bodean), dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien (Prof. Dr. Hans Klein, Hermannstadt), der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (Vorsitzender Siegbert Bruss), der HOG Petersberg (Vorsitzender Manfred Binder) und Ehrengast Dr. Ulrich A. Wien, Vorsitzender des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde, teil. Die musikalische Gestaltung des Festes hatte die Petersberger Blaskapelle inne.

Die Kirche in Brenndorf erstrahlt rundum in neuem Glanz, nachdem im Sommer 2019 die Nordseite renoviert wurde. Foto: Hugo Thiess

Renovierung der Nordfassade (2019)

 

Folgende Baumaßnahmen wurden an der Nordfassade im Jahr 2019 durchgeführt:

a) Risse der Außenmauern des Kirchenschiffs freilegen und reinigen, Mauerwerk neu verzahnen, wo nötig.

b) Zementputz und anderen schadhaften Verputz entfernen

c) Kalkputz aufbringen und mit Feinputz glätten

d) Schutzanstrich in Wasserfarben mit natürlichen Farbpigmenten

e) Restaurierung der Eingangstüren und Fenstergitter

f) Schadhafte Ziegeldeckung und der Dach-Mauer-Anschlüsse der überdachten Eingänge, der Sakristei und der Stützpfeiler erneuern

g) freiliegende Holz- und Metallteile mit Schutzfarbe anstreichen

h) Anbringen von Regenrinnen und Fallrohren, sowie Anfertigen von entsprechenden gepflasterten Verbindungsrinnen im Erdreich, um die Wassermengen zu kanalisieren und gezielt in die die Kirche und den Turm umgebende Abflussrinne zu leiten.

 

Ebenfalls zum Substanzerhalt wurden Schreiner- und Holzrestaurierungsarbeiten durchgeführt. Sie betreffen die Außenseite der Sakristei, die sich an der Nordseite der Kirche befindet, und die Fenster des Kirchturms. Die Arbeiten dauerten von Mitte Mai bis Ende August 2019. Baufirma war Op-Art, eine kleine, auf schonende Reparatur und Restaurierung von alten Gebäuden spezialisierte Firma mit Sitz in Sankt Georgen (Sfântu Gheorghe). Mit den Schreinerarbeiten wurde Kronstadt Restaurare beauftragt.

 

Eigenleistungen der Kirchengemeinde und HOG Brenndorf

 

Im Jahr 2004 trat der evangelische Kirchenbezirk Kronstadt, namentlich der damalige Kronstädter Bezirksdechant Klaus Daniel, mit der Bitte an die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (HOG Brenndorf) heran, die Kirchenreparatur in Brenndorf finanziell zu unterstützen. Diesem Hilferuf sind zahlreiche Brenndörfer in Deutschland nachgekommen.

In den vier erwähnten Renovierungsetappen, die von 2013 bis 2019 von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) gefördert wurden, wurden Eigenmittel in Höhe von jeweils rund 5.000 Euro eingesetzt, die je zur Hälfte von der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ und der evangelischen Kirchengemeinde Brenndorf getragen wurden.

Erhebliche Eigenmittel haben die Kirchengemeinde und Dorfgemeinschaft für die Einholung aller nötigen Gutachten, die Genehmigungen der Behörden, die Bauplanung, Anschaffungen und verschiedene Bauarbeiten eingebracht.

Erste Sicherungsmaßnahmen an der Kirche in Brenndorf wurden vom 20. Mai bis 20. Juli 2004 durchgeführt. Das Kirchendach wurde instand gesetzt, um weitere Wasser- und Wetterschäden abzuwenden. An der Sakristei wurde das Dach repariert, eine neue Holzdecke angebracht und ein neuer Fußboden aus Brettern gelegt. An den Seiteneingängen wurden die kaputten Ziegeln ersetzt. Diese Arbeiten kosteten 5.500 Euro.

Die Bauplanung (Projekt) der evangelischen Kirche in Brenndorf hat Ingenieur Csaba Bodor zusammen mit Architekt Edmund Olsefszki im Jahr 2011 im Auftrag der Kirchengemeinde Brenndorf erfolgreich abgeschlossen. 2012 wurde die Bauplanung von der Denkmalbehörde in Kronstadt genehmigt und die Baugenehmigung vom Bürgermeisteramt Brenndorf erteilt.

Aus Mitteln der HOG Brenndorf und der evangelischen Kirchengemeinde Brenndorf wurden von März bis Juli 2013 folgende Renovierungsarbeiten durch die Baufirma Op-Art durchgeführt: 1. Absenkung des Kirchhofs, Pflasterungen, Abflussrinne; 2. Reparaturen am Fundament der Kirche; 3. Reparaturen an der Saaldecke; 4. Reparaturen am Gebälk der Saaldecke und des Dachstuhls. Die Bauarbeiten in Höhe von insgesamt 38.395 Euro wurden finanziert von der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (HOG Brenndorf) mit 18.000 Euro, der evangelischen Kirchengemeinde Brenndorf mit 18.395 Euro und der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung mit 2.000 Euro.

Im Herbst 2013 wurden aus Eigenmitteln der Kirchengemeinde Brenndorf (1.278 Euro) die Stromzuleitung zur Kirche und der Blitzableiter erneuert. Außerdem wurde eine Notbeleuchtung installiert, die Zuleitung für einen Feuermelder eingeschlossen. Die zwei großen Kirchenluster wurden gereinigt und auf Funktion geprüft, die Seitenlampen erhielten neue Lampenschirme.

Von April bis Juni 2014 hat die evangelische Kirchengemeinde Brenndorf aus Eigenmitteln (ca. 7.500 Euro) die Mauern an der Straßenfront und die alte Friedhofsmauer verputzt, neu gedeckt und angestrichen. Das Einfahrtstor in den Kirchhof wurde erneuert.

Begleitend zur Restaurierung des Kirchturms der evangelischen Kirche in Brenndorf von September 2014 bis Juni 2015 wurde aus Mitteln des Nachhaltigkeitsfonds der evangelischen Landeskirche A.B. in Rumänien eine automatisierte Läuteanlage für drei Glocken installiert. Die Kirchengemeinde ließ aus eigenen Mitteln den Glockenstuhl herrichten und die Schalllöcher für das Glockengeläute mit Kupferblech eindecken.

Im Juli 2016 konnte mittels zweier Strahler eine Außenbeleuchtung für den Kirchturm montiert werden. Ein befreundeter Fachmann, Johann Weigel (Berlin), spendete und installierte die Geräte.

Von Juli 2018 bis Februar 2019 wurden aus Eigenmitteln der Kirchengemeinde Brenndorf (rund 11.000 Euro) alle Fenster der Kirche überarbeitet und repariert.

Der Festgottesdienst des ersten Heimattreffens fand am 6. August 2016 in der vollen Kirche statt. Foto: Peter Simon

Dank und Perspektiven

 

Durch die Gesamtrenovierung ist es gelungen, die evangelische Kirche in Brenndorf als wichtiges siebenbürgisch-sächsisches Baudenkmals zu erhalten und für die nächste Generation zu sichern. Auch das Gemeinschaftsleben in Brenndorf, die touristische Erschließung der evangelischen Kirche und die Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde erhalten dadurch neue Impulse. So wäre das erste Heimattreffen der Siebenbürger Sachsen in Brenndorf am 6.-7. August 2016 ohne Renovierung der Kirche gar nicht möglich gewesen. Als Zeichen der Verbundenheit der rumänischen Mehrheitsbevölkerung mit der deutschen Minderheit wurde das Jubiläumsfest 650 Jahre seit der ersten urkundlichen Erwähnung Brenndorfs am 4. August 2018 in der evangelischen Kirche in Brenndorf abgehalten. Bürgermeister Sergiu Arsene brachte seine tiefe Wertschätzung für die Siebenbürger Sachsen und ihr Kulturerbe wiederholt zum Ausdruck. Die evangelische Kirche wird als Wahrzeichen der Gemeinde anerkannt und geschätzt. So hat das Bürgermeisteramt die laufenden Stromkosten für die Beleuchtung des Kirchturms seit dem 6. August 2016 übernommen.

Ein besonderer Dank gilt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien für die Förderung der vier Renovierungsetappen seit 2013. Ebenso danken wir Bischof Reinhart Guib, der das Vorhaben der Kirchenrenovierung stets mit großem Wohlwollen begleitet hat. Im Dezember 2013 rief er zu einem Heimattreffen in Brenndorf auf. Er predigte bei drei der vier Dankesgottesdiensten zum Abschluss der Renovierungsarbeiten und beim Heimattreffen 2016 in Brenndorf. Eine herausragende Rolle hat Pfarrer Dr. Peter Klein gespielt, der das Renovierungsprojekt bis ins letzte Detail vor Ort betreut hat. Dafür sei ihm herzlich gedankt. Dank gilt auch den Kuratoren Rosi Rusu, die leider 2014 verstorben ist, und Manfred Copony, die in ihren Amtszeiten maßgeblich mitgeholfen haben.

Die Renovierung der Kirche in Brenndorf ist ein Gemeinschaftswerk der Siebenbürger Sachsen von hüben und drüben. Deshalb danken wir allen Freunden und Förderern, den Mitgliedern der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“, die die Kirchenrenovierung durch zahlreiche Spenden ermöglicht haben. Sie alle zeigen damit ihre tiefe Verbundenheit mit unserer Kirche in Brenndorf und unserem siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbe.

Siegbert Bruss