Erstes Blumenfest in Brenndorf

Siebenbürgisch-sächsisches Brauchtum wird neu belebt
Am 7. Mai 2017 wurde zum ersten Mal in Brenndorf das Blumenfest (FestivalulFlorilor) begangen. Es war ein wunderschöner Tag für die Brenndörfer und nicht nur. Laut Aussagen des Bürgermeisters
nahmen mehr als 6.000 Personen daran teil. Es hat sich gelohnt mitzumachen. Das Fest soll immer am ersten Sonntag im Mai gefeiert werden.
Das Blumenfest geht auf eine Initiative des Bürgermeisters Sergiu Arsene und des Gemeinderates in Brenndorf zurück, die damit die siebenbürgisch-sächsische Traditionen wiederbeleben und an die
heutige Zeit anpassen wollen. Inspiriert haben sich die Organisatoren nicht nur von den Siebenbürger Sachsen in Brenndorf, deren Musikanten früher am ersten Mai alle Dorfbewohner mit ihren
Darbietungen erfreuten, sondern auch von den Sachsen in Frauendorf (rumänisch: Axente Sever), die tatsächlich ein Blumenfest feierten.
Fast alle Wagen wurden auf dem Pfarrhof geschmückt. Am Samstag haben die Helfer bis 2 Uhr in der Nacht daran gearbeitet. Da viel Werbung für das Fest im Voraus gemacht wurde und auch schönes Wetter war, reisten viele der Gäste schon nach 9 Uhr an. Der Beginn der Parade, des großen Festzuges, war für 11 Uhr angesagt. Mit 20 Minuten Verspätung starteten wir dann vor dem Rathaus in Richtung Denkmal. Über die Honigbergergasse ging es dann weiter über die Friedhof-, Schul-, Kirch- und Mühlgasse auf die Wiese Åf der Dårr vor der ehemaligen Pfefferminzfabrik.
Voran die Burzenländer Blaskappelle, dahinter der Bürgermeister in einer schön geschmückten Kutsche, danach die Tanzgruppen von Brenndorf, Rosenau, einer ungarischen Tanzgruppe, Emmerich Brenndörfer mit seiner Frau Loredana und der einjährigen Tochter Lara Maria im Oldtimerkinderwagen, die Brenndörfer Reiter, die beim KronstädterJunii-Fest mitmachen, die Oldtimer und Radfahrer.

Die Freude war groß, manche ältere Brenndörfer waren zu Tränen gerührt, strahlende Gesichter bei allen, die die Parade am Rand der Straßen miterleben durften. Die Kirch- und Mühlgasse waren voll
geparkt mit Autos.
Auf der Festwiese gab es mehrere Stände für Floristen, Handwerker boten ihre Waren an, und man konnte Speisen und Getränke kaufen. Die Organisatoren hatten aufgerufen, dass so viele Brenndörfer wie
möglich ihre Produkte anbieten. So hatten auch mehrere fleißige Rumäninnen sächsischen Kuchen gebacken und boten ihn zum Verkauf an. Schon ab 13 Uhr war der Kuchen ausverkauft, denn niemand hatte mit
so einem großen Andrang an Leuten gerechnet. Zum Glück gab es aber genug Fleisch (vom Schwein und Schaf) sowie Mici, Kesselfleisch, Bulz und andere leckere Sachen. Ein bisschen Schlange musste man
schon stehen.
Auf der Bühne, die auf der Wiese aufgestellt worden war, konnten zuerst die Burzenländer Blaskapelle, danach die Tanzgruppen und zum Schluss zwei rumänische Folkloresängerinnen bewundert
werden.
Der Fernsehsender ProTV und mehrere Zeitungen berichteten über das Fest. Es wurden Tausende von Fotos gemacht und über Facebook verbreitet. Emmerich, Loredana, Lara Maria, Corina und ich haben uns
für viele Besucher vor die Kameras stellen müssen. Die Anstrengungen zur Vorbereitung dieses schönen Tages waren bei so vielen positiven Rückmeldungen schnell vergessen. Natürlich gab es ein paar
kleine Unstimmigkeiten, die aber dem Gesamtbild keinen Schaden zufügen konnten. Im nächsten Jahr hoffen wir dann, einiges noch besser zu machen.
Manfred Copony