Lebensfroh und hilfsbereit

Herta Seimen-Sperlich starb 65-jährig in München

Herta Seimen-Sperlich an ihrem 60. Geburtstag in München, 2015. Foto: Rudolf Girst

Herta Seimen-Sperlich ist am 29. April 2021 an einem schweren Krebsleiden in München gestorben. Sie hat sich als langjährige Sängerin des Kirchenchors Brenndorf, als Kassenprüferin der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (HOG Brenndorf) und durch zahlreiche Artikel in den Briefen aus Brenndorf verdient gemacht. 2017 übernahm sie von Otto Gliebe den Versand der Glückwunschkarten und erfreute damit hunderte Brenndörfer Altersjubilare.

Am 4. Juli 1955 in Brenndorf geboren, war Herta Seimen schon in jungen Jahren klug und wissbegierig. So besuchte sie die deutschsprachige Abteilung des Gymnasiums in Zeiden und das Honterus-Gymnasium in Kronstadt, das sie mit dem Bakkalaureat beendete, und absolvierte anschließend, parallel zu ihrer Arbeit im Traktorenwerk, im Abendstudium auch die Hochschule für Versorgungstechnik („Energetic“) in Kronstadt. Ihren Beruf als Betriebsingenieurin für Versorgungstechnik übte sie auch nach der Ausreise 1987 in Deutschland aus. Bis zu ihrer Verrentung im Jahr 2018 war sie im Kundenservice und im Bereich Stromtarife der Münchner Stadtwerke tätig. Es war ein Glücksfall, dass sie, ihre Eltern Hans und Herta Seimen sowie die Familie ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Brunhilde Girst in unmittelbarer Nähe im Stadtteil Neuperlach Süd wohnen, die Familienbande pflegen und sich gegenseitig unterstützen konnten. Dem Vorbild ihrer Eltern folgend, sang Herta im evangelischen Kirchenchor sowohl in Brenndorf als auch bei den Brenndörfer Nachbarschaftstagen in Dinkelsbühl und seit 2000 in Brackenheimmit.

Die Liebe zur Musik brachte auch die Liebe zu Horst Sperlich mit sich. Den Österreicher aus der Steiermark lernte sie im Münchner Chorkreis kennen und lieben. Nach der Heirat am 25. Juni 1999 in München war das Ehepaar gerne auf Reisen und war auch bei allen Brenndörfer Treffen tanzfreudig und gesprächsoffen dabei. Horst sang selbstverständlich in unserem Kirchenchor und machte mit Herta in der Brenndörfer Trachtengruppe beim Heimattag in Dinkelsbühl mit. Seit 2003 war Herta, zusammen mit Edda Rhein, Kassenprüferin der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“, ebenso berichtete sie oft im Heimatbrief über unsere Treffen und Feste. Zudem engagierte sie sich ehrenamtlich in der evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde in München.

Sie starb am 29. April 2021 in München. Eine coronabedingt begrenzte Trauergemeinde fand sich am 6. Mai auf dem Ostfriedhof in München ein, um der Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. „Viel zu früh versank für uns alle ihre Lebenssonne, aber unsere Lebenszeit liegt in Gottes Händen“, sagte ihr Cousin Harald Zelgy, Vorsitzender der HOG Nußbach, an ihrem Grab. Im Namen der trauernden Familie dankte er Pfarrer Paul Streidl von der evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Kirche München für die Gestaltung der Trauerfeier und die tröstenden Worte.

Wir verlieren mit Herta Seimen-Sperlich einen lebensfrohen und hilfsbereiten Menschen sowie eine besondere Wissensträgerin des Gemeinschaftslebens. Wir danken ihr für alles, was sie an Gutem für ihre Mitmenschen getan hat, für die Hoffnung und Lebensfreude, die sie verbreitet hat. Ihrem Ehemann Horst, ihrer Schwester Bruni und allen Familienangehörigen sprechen wir unsere herzliche Anteilnahme aus. Gott schenke dir den ewigen Frieden, liebe Herta!

Siegbert Bruss