Unsere Gemeinschaft lebt weiter: „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ von 2001 bis 2016

Die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ wurde vor 40 Jahren in Dinkelsbühl gegründet. Die Brenndörfer haben sich damit einen Verein geschaffen, um ihre Gemeinschaft auch in der geographischen Zerstreuung fortführen und zu leben. Die Heimatortsgemeinschaft ist ein Sammelpunkt, ein Instrument, das uns geholfen hat, unsere Kultur und unseren Zusammenhalt über die Zeiten und Räume hinweg zu pflegen. Otto Gliebehat die Entwicklung der Dorfgemeinschaft in den ersten 25 Jahren ihres Bestehens (1976 bis 2001) dargestellt. Im Folgenden zeigen wir auf, was in den letzten 15 Jahren geleistet wurde.
Führungswechsel
Beim achten Nachbarschaftstag am 18. Oktober 2003 in Brackenheim wurde ein Generationswechsel im Vorstand vollzogen. Otto Gliebe, Nachbarvater der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (HOG Brenndorf)
seit ihrer Gründung zu Pfingsten 1976, gab sein Amt an jüngere Hände weiter. Als neuer Vorsitzender wurde Siegbert Bruss gewählt. In Dank und Anerkennung für seinen über 40-jährigen ehrenamtlichen
Einsatz für die Brenndörfer Gemeinschaft und Blasmusik wurde Otto Gliebe auf Lebenszeit zum Ehrenvorsitzenden der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ gewählt. Seit 2003 hilft Otto Gliebe mit großem
Einsatz weiter, den Kontakt zu unseren Mitgliedern zu pflegen. Der Ehrenvorsitzende ist zugleich die treibende Kraft, die unsere Mundart und die Geschichte Brenndorfs vorbildlich dokumentiert
hat.
Um Schritt zu halten mit den aktuellen Entwicklungen, wurde beim Nachbarschaftstag 2006 eine neue Satzung verabschiedet, die die seit 1976 gültige Fassung ablöst. Die „Dorfgemeinschaft der
Brenndörfer“ (HOG Brenndorf) setzt sich weiter mit viel Kraft dafür ein, die Gemeinschaft fortzuführen, das Bewusstsein für unsere siebenbürgisch-sächsische Herkunft und Geschichte wach zu halten und
auf die Bedürfnisse unserer Landsleute einzugehen.
Nachbarschaftstage in Brackenheim
Als Höhepunkt des Gemeinschaftslebens finden jedes dritte Jahr die Nachbarschaftstage im geräumigen und modernen Bürgerzentrum in Brackenheim statt, in dem sich die Brenndörfer sehr wohl fühlen.
Eröffnet werden die großen Treffen jeweils mit einem Gottesdienst, der gewöhnlich von Pfarrer Helmut Kramer abgehalten wird (bis 2009 in der evangelischen Jakobus-Stadtpfarrkirche, seit 2012 im
Bürgerzentrum). Der Gottesdienst wird vom Kirchenchor Brenndorf mitgestaltet, der unter der organisatorischen Leitung von Detlef Copony steht und musikalisch von der Organistin Melitta Wonner
geleitet wird. Im Rahmen der Mitgliederversammlung legt der Vorstand Rechenschaft ab über die Tätigkeit der letzten drei Jahre. Nach den Neuwahlen erfreut die Blaskapelle Brenndorf mit vertrauten
heimatlichen Klängen. Abends bis spät in die Nacht hinein spielt eine Musikband (ganz beliebt ist die „Akustik-Band“, die 2009 und 2015 spielte) zum Tanz und zur Unterhaltung auf. Einen reibungslosen
organisatorischen Ablauf des Treffens sichert Volker Kreisel, stellvertretender Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, der von Benno Wagner, Sibille Dworschak, Bettina Zibracky und anderen Helfern
unterstützt wird.
8. Nachbarschaftstage 18.-19. Oktober 2003 in Brackenheim
9. Nachbarschaftstage 23.-24. September 2006 in Brackenheim
10. Nachbarschaftstage 26.-27. September 2009 in Brackenheim
11. Nachbarschaftstag 22.-23. September 2012 in Brackenheim
12. Nachbarschaftstage 26.-27. September 2015 in Brackenheim
Heimatbrief sehr beliebt
Die „Briefe aus Brenndorf“, die seit 1976 zwei Mal im Jahr, jeweils zu Pfingsten und Weihnachten, erscheinen, werden seit 2005 mit farbigem Umschlag und in hochwertigem Offsetdruck in der Druckerei
Jägerhuber in Starnberg hergestellt. Der ansprechende Inhalt, das neue Erscheinungsbild und die vielen Fotos (auch von Jungvermählten) unseres Heimatbriefes finden unter den Brenndörfern eine
positive Resonanz. Viele warten sehnsüchtig darauf. Unser Heimatblatt ist eine lebendige Chronik, die nach Möglichkeit über alle Ereignisse, die sich in der Gemeinschaft abspielen, wie
Todesnachrichten, Vermählungen, Geburten, die verschiedensten Treffen, Goldene Konfirmationen, Klassentreffen usw. sowie über die Ereignisse und das Leben unserer Landsleute aus der alten Heimat
informiert. Die „Briefe aus Brenndorf“ sollen das Bindeglied zwischen uns allen sein und dazu beitragen, alle Brenndörfer in eine starke Gemeinschaft einzubinden.
Die „Briefe aus Brenndorf“ erscheinen ab Folge 81 komplett in Farbe in einer Auflage von 750 Stück, wovon 100 an Bibliotheken, Burzenländer Nachbarväter, unsere Landsleute in Brenndorf, die
Landeskirche in Hermannstadt u.a. gehen.
Die Gemeinde Brenndorf im Burzenland ist reich an Geschichte und Kultur, was uns mit berechtigtem Stolz erfüllt. In den „Briefen aus Brenndorf“ beleuchten wir daher besondere Leistungen und
Persönlichkeiten. Wir führen hier einige Schwerpunktthemen der letzten Jahre auf. Das Altarbild „Jesus im Garten Gethsemane“, das der akademische Maler Carl Dörschlag 1869 für die Kirche in Brenndorf
gemalt hat, wurde von Dekan i.R. Hermann Schuller gedeutet (Folge 75/2013). Ebenfalls in der Folge 75 wurde der bedeutende Schriftsteller und Theologe DamasusDürr (1535-1585), geboren in Brenndorf,
von Pfarrer i.R. WaltherSeidner gewürdigt. Die Zuckerfabrik Brenndorf hat das Burzenland erheblich nach vorne gebracht und war ein Vorbild für die Lebensmittelindustrie Rumäniens. Aus Anlass ihres
125-jährigen Gründungsjubiläums schrieb der Historiker Dr. Volker Wollmann einen ausführlichen Artikel über die Zuckerfabrik (Folge 78).
Drei Dokumentationen
Brenndorf verfügt über dreigeschichtliche und sprachliche Dokumentationen.
Zu Pfingsten 2009 erschien eine CD-ROM mit acht Bänden Consistorial- und Presbyterialprotokolle der evangelischen Kirchengemeinde Brenndorf. Das Werk erfasst 200 Jahre evangelische Kirchengeschichte
von 1807 – 2006 und findet seinen Weg in die Bibliotheken und zu Siebenbürgen-Liebhabern, die sie auch zu wissenschaftlichen Studien nutzen können. Nach vierjähriger mühevoller Arbeit hat unser
Ehrenvorsitzender Otto Gliebe die Transkription der Protokolle abgeschlossen und somit einen Wunsch unseres verstorbenen Chronisten und Archivars, Hermann Schmidts, der die beiden ersten Bände 1807-
1867 und 1868-1885 erfasst hatte, erfüllt. Am Band III hat auch Hugo Thiess mitgewirkt.
Um die Aussprache des Brenndörfer Dialektes für unsere Nachkommen zu dokumentieren, hat Otto Gliebe im Jahr 2011 die DVD „Åf der Häifzet brecht emvill. Hochzeitsbräuche aus Brenndorf“ verfasst und
herausgegeben.
Diese positive Resonanz hat Otto Gliebe angespornt, seine schon früher begonnene Sammlung des Brenndörfer Dialektes mit mehr Nachdruck zu betreiben und 9.000 Wörter in dem Wörterbuch„Wei
asBronnɉdeufǝrn der Schnuǝwǝlgǝwuǝßǝnas“ zu erfassen. Um unsere Mundartmöglichst originalgetreu in schriftlicher Form wiederzugeben, hat OttoGliebe eine Lautschrift entwickelt. Hugo Thiess hat eine
Liste von ausgewählten Brenndörfer Wörtern vorgelesen. Die Audioaufnahmen sind auf einer CD zu hören, die dem Wörterbuch beigelegt wird. DasWörterbucherschien Ende 2015. Das Buch inklusive CD kostet
12 Euro, zuzüglich Porto, zu bestellen bei Otto Gliebe, Ringstraße 49, 91522 Ansbach, oder telefonisch unter (09 81) 33 94 oder per E-Mail unter otto@gliebe.de.
Wir danken Otto Gliebefürdiese außerordentliche Leistung, Brenndorf verfügt damit über drei vorbildliche geschichtliche und sprachliche Dokumentationen.
Brenndorf im Internet
Brenndorf ist seit 2001 unter der Adresse www.brenndorf.de im Internet präsent. Ziel des Webauftritts ist es, all jene zu informieren, die an der Geschichte
Brenndorfs und der siebenbürgisch-sächsischen Kultur interessiert sind und sich über diese Themen austauschen wollen. Die Homepage von Brenndorf versteht sich zugleich als Nachschlagewerk rund um
Brenndorf und die Brenndörfer. Pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum (2011) hat Edmund Seimen die Homepage mit einem neuen Design gestaltet. Die Texte und Bilder sind übersichtlicher, moderner
aufbereitet. In der Rubrik „Aktuelles“ erscheinen Berichte, Mitteilungen, Initiativen und Aufrufe der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ sowie Nachrichten über das aktuelle Geschehen in Brenndorf.
Die Heimatbriefe sind im pdf-Format archiviert. Unter „Links und Publikationen“ findet man Internetadressen mit Bezug zu Brenndorf, dem Burzenland und Siebenbürgen.
Weitere Infos über Brenndorf sind auch unter der Adresse www.siebenbuerger.de/ortschaften/brenndorf/ abrufbar. Die evangelischen
Kirchengemeinden Petersberg und Brenndorf präsentieren sich im Internet unter www.petersberg.sitew.org.
Regionaltreffen
Die regionalen Untergliederungen, die Nachbarschaften in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, werden von der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ koordiniert, arbeiten aber als
selbstständige Gruppen. Sie organisieren kleine Treffen in den Jahren, in denen es kein großes Brenndörfer Treffen gibt. In Bayern luden Laura und Hans Darabas regelmäßig zu Treffen in das Gasthaus
„Neuwirt“ in Garching bei München ein. Die Treffen fanden 2001, 2004, 2007, 2010, 2011 und am 18. Oktober 2014 statt. Für ihre Treue, ihren Fleiß, ihre Liebe, mit der sie die Regionaltreffen in
Garching veranstaltet haben, dankten wir Hans und Laura Darabas mit der „Ehrenurkunde“ der Dorfgemeinschaft im September 2015.
Annerose Kloos hat zugesagt, die Regionaltreffen in Bayern künftig zu organisieren. Das nächste Treffen findet voraussichtlich im Herbst 2017 in München statt.
In Nordrhein-Westfalen organisierten Rainer und Monika Schuster das letzte Regionaltreffen am 1. November 2008 in St. Augustin in Bonn. Wir hoffen, dass weitere Veranstaltungen folgen. Als
Veranstaltungsort bietet sich der kleine Saal des Kulturhauses in Drabenderhöhe an.
Für die Treffen in Baden-Württemberg (das Letzte fand 1999 statt) suchen wir weiterhin Organisatoren und rufen geeignete Ehepaare auf, sich für diese Aufgabe zur Verfügung zu stellen. Des Weiteren
ermuntern wir die Brenndörfer, dem Beispiel anderer Burzenländer Gemeinden zu folgen und öfter Klassentreffen und Familientreffen zu organisieren. Auch bei diesen Zusammenkünften wird Gemeinschaft in
kleinem, überschaubarem Rahmen gepflegt.

Mit eigener Trachtengruppe in Dinkelsbühl
Die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ hat am Pfingstsonntag, dem 11. Mai 2008, erstmals mit einer eigenen Trachtengruppe am Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl teilgenommen. Dank
vieler Telefonate und persönlicher Gespräche ist es gelungen, eine stattliche Trachtengruppe von 28 Personen zusammenzustellen. Brenndorf war mit allen Altersklassen, von Kindern über Jugendliche bis
zu Personen reiferen Alters, vertreten. So wurde die Teilnahme am Pfingstfest 2008 ein großer Erfolg. Seither nehmen die Brenndörfer jedes Jahr am Festumzug teil. In den ersten beiden Jahren stand
die Trachtengruppe unter der Leitung von Norbert Thiess. Seit 2010 leitet Hugo Thiess die Gruppe. Alle Brenndörfer werden gebeten mitzumachen, damit Brenndorf auch künftig würdevoll beim Festumzug in
Dinkelsbühl vertreten ist.

Die Blaskapelle – wichtige kulturelle Institution
Die „Junge Blaskapelle Brenndorf“ feierte ihr 50-jähriges Jubiläum beim Regionaltreffen Nordrhein-Westfalen am 8. Oktober 2005 in Drabenderhöhe. Eine Festrede hielt der Ehrenvorsitzende Otto Gliebe
und dankte den Musikanten seitens der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ für ihren Einsatz mit Urkunden und kleinen Geschenken. Besondere Freude konnten wir den Musikern mit einem 1976 in Brenndorf
gedrehten Film bereiten.
Die Blasmusik Brenndorf leistet auch heute einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der siebenbürgisch-sächsischen Kultur und Traditionen aus Brenndorf. Deshalb unterstützt die „Dorfgemeinschaft der
Brenndörfer“ die Blaskapelle und hat in einer Sitzung am 30. Oktober 2004 in Tandern die „Grundsätze der Zusammenarbeit zwischen der ‚Dorfgemeinschaft der Brenndörfer‘ und der Blaskapelle Brenndorf“
beschlossen. Die moralische und finanzielle Förderung der Musikantenauftritte und -treffen soll ein Ansporn sein, dass die Blasmusik ihre Kulturarbeit regelmäßig entfaltet. Die Musikanten spielen bei
unseren Nachbarschaftstagen in Brackenheim und den Regionaltreffen in Garching.
Beim elften Nachbarschaftstag der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (HOG Brenndorf) am 22.-23. September 2012 in Brackenheim ist eine Epoche zu Ende gegangen: Die Blaskapelle Brenndorf spielte zum
letzten Mal unter der Leitung von Walter Dieners. In einer bewegenden Feierstunde haben wir zwölf Musikern für ihren jahrzehntelangen Einsatz mit der „Ehrenurkunde“ der Dorfgemeinschaft
gedankt.
In der Blaskapelle ist damit die mittlere und jüngere Generation nachgerückt. Neuer Dirigent ist Holger Darabas, unterstützt von Berthold Kreisel und Hartmut Darabas. Hoffnungsvoll stimmt die
verjüngte Musikformation, die erstmals am 26. September 2015 beim Nachbarschaftstag in Brackenheim einen sehr guten Auftritt bestritt und mit vertrauten heimatlichen Klängen erfreute. Die Musikanten
sind hoch motiviert, die reiche Brenndörfer Musiktradition fortzuführen – wir wünschen ihnen dabei viel Erfolg.
Angebote für die Jugend
Die Jugend und Junggebliebenen haben unter der Regie von Norbert Thiess und Gert Mechel in den letzten Jahren eine rege Tätigkeit entfaltet, die Hoffnung macht, dass unsere Gemeinschaft auch künftig
Bestand haben wird. Die Brenndörfer waren zahlreich beim vierten Burzenländer Jugendtreffen am 2. April 2005 in Möglingen vertreten. Im Rahmen dieses Treffens wurde erstmals ein Burzenländer
Fußballballturnier ausgetragen, dessen Sieger Brenndorf wurde. Den Titel konnten wir beim fünften Burzenländer Jugendtreffen am 24. April 2010 in Rehling bei Augsburg verteidigen.
Bis 2006 wurden sechs Fischertreffen organisiert. 2007 veranstalteten die beiden Jugendreferenten ein Skitreffen in Bad Goisern in Oberösterreich. Von 2009 bis 2015 organisierten sie jährliche
Skitreffen im Ferienheim „Foischingshof“ in der Wildschönau in Tirol. Sehr beliebt waren auch die jährlichen Faschingsbälle, die von 2006 bis 2010 im Gasthof „Neuhaus“ bei Crailsheim gefeiert wurden.
Nachdem uns der Wirt jedoch nahe gelegt hat, ein anderes Lokal zu suchen, wird seit 2011 jeweils im Sommer ein Freizeitwochenende mit Kanufahrt im Altmühltal organisiert.
Diese Freizeitangebote kommen bei den Jugendlichen und Junggebliebenen gut an. Sie pflegen die Gemeinschaft und gestalten ihre Freizeit sinnvoll. Wir laden die junge Generation ein, künftig noch
stärker in der Dorfgemeinschaft mitzumachen, die Angebote zur aktiven Freizeitgestaltung unserer Jugendreferenten wahrzunehmen und sich, wenn möglich, auch mit Text- und Bildbeiträgen in die „Briefe
aus Brenndorf“ einzubringen.
Kirchenrenovierung
Die bisher schwerste Aufgabe der Dorfgemeinschaft ist die Kirchenrenovierung in Brenndorf. Die vom Erdbeben im Mai 1990 heimgesuchte evangelische Kirche in Brenndorf musste dringend renoviert werden.
Der Kronstädter Kirchenbezirk trat im Jahr 2004 mit der Bitte an die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ heran, die Kirchenreparatur finanziell zu unterstützen. Diesem Hilferuf ist der Vorstand
nachkommen und sammelt seit dem Weihnachtsheft 2004 der „Briefe aus Brenndorf“ Spenden unter den Mitgliedern der „Dorfgemeinschaft“. Alle Brenndörfer und deren Freunde wurden aufgerufen, die
Kirchenrenovierung durch Spenden zu unterstützen. Viele sind diesem Aufruf nachgekommen und haben seit 2004 rund 35.000 Euro gespendet. Dafür möchte sich der Vorstand der „Dorfgemeinschaft der
Brenndörfer“ ganz herzlich bedanken. Alle Spender haben gezeigt, dass ihnen das Schicksal der evangelischen Kirche und unseres Kulturerbes auch nach ihrer Auswanderung nicht gleichgültig ist.
Erste Sicherungsmaßnahmen wurden schon von Mai bis Juli 2004 am Dach und an der Sakristei durchgeführt.
2013 wurden gleich zwei Bauetappen durchgeführt. Von März bis Juli 2013 wurde die Saaldecke repariert und gemalt, der Kirchhof abgesenkt und gepflastert, eine Abflussrinne wurde eingerichtet und das
Fundament der Kirchen repariert. Finanziert wurden diese Bauarbeiten von der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ mit 18.000 Euro, der Kirchengemeinde Brenndorf mit 18.395 Euro (aus dem Erlös der
verkauften Lehrerwohnung in der Schulgasse) und der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung mit 2.000 Euro.
In einer weiteren Bauetappe, von September bis Mitte November 2013, wurden die Innenwände der Kirche repariert und neu gemalt, die Kirchentraufe wurde mit neuen Ziegeln gedeckt. Die
Innenraumrenovierung wurde mit 30.348 Euro vom Bundesbeauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert, die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ und die Kirchengemeinde Brenndorf
beteiligten sich mit je 2.500 Euro. Zudem wurde aus Mitteln der Kirchengemeinde die Elektrozuleitung zur Kirche, inklusive Sicherungskasten, komplett erneuert.
So war es möglich am zweiten Advent, dem 8. Dezember 2013, die Kirche in Brenndorf einzuweihen, nachdem sie 13 Jahre lang aus Sicherheitsgründen für Gottesdienste und Besucher gesperrt war. Bischof
Reinhart Guib sagte in seiner Predigt: „Mit Vertrauen in den Herrn, der Türen auftut, hoffen wir, dass die Förderer auch 2014 dranbleiben und mit vereinten Kräften auch die Außenrenovierung
durchgeführt werden kann.“ Er regte an, nach Abschluss der Bauarbeiten ein großes Heimattreffen aller Brenndörfer zu organisieren.
Im Herbst 2013 wurden aus Eigenmitteln der Kirchengemeinde Brenndorf (1.278 Euro) die Stromzuleitung zur Kirche und der Blitzableiter erneuert. Außerdem wurde eine Notbeleuchtung installiert, die
Zuleitung für einen Feuermelder eingeschlossen. Die zwei großen Kirchenkronleuchter wurden gereinigt und auf Funktion geprüft, die Seitenlampen erhielten neue Lampenschirme.
Von April bis Juni 2014 hat die Kirchengemeinde Brenndorf aus Eigenmitteln (ca. 7.500 Euro) weitere Kirchenarbeiten durchgeführt. Die Mauern an der Straßenfront und die alte Friedhofsmauer wurden neu
verputzt.
Der Kirchturm wurde von Oktober 2014 bis Juli 2015 renoviert. Finanziert wurden die Arbeiten (insgesamt 36.026 Euro) von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (28.415 Euro), der
Kirchengemeinde Brenndorf (2.611 Euro) sowie der Dorfgemeinschaft der Brenndörfer und Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung (je 2.500 Euro). Nach Abschluss der Kirchturmrenovierung fand am 26. Juli
2015 ein Dankesgottesdienst mit Bischof Reinhart Guib statt.
In einem aktuellen Gutachten, verfasst im April 2016 von Architekt Bodor Csaba, werden das Bauensemble und die bisherigen Sanierungsarbeiten beschrieben und die Durchführung von Bauarbeiten im
Außenbereich der Kirche empfohlen.
Im zweiten Halbjahr 2016 oder im Jahr 2017 könnte die Südseite des Kirchenschiffes und die zur Südseite hin gerichtete halbe Apsis sowie die Eingänge an der West- und Südseite repariert werden,
einschließlich der Regenrinnen, Abfallrohre und Zwischenrinnen sowie der Verlängerung der Abflussrinne bis zur Straße. Auch dieses Mal hoffen wir – neben der Eigenleistung, die die Kirchengemeinde
Brenndorf und die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ erbringen werden – auf eine Förderung durch die Bundesregierung in Berlin. Ein Jahr später könnte dann die Nordseite der Kirche repariert werden,
einschließlich des Nordeingangs und der Sakristei, der Regenrinnen, Fallrohre und Zwischenrinnen sowie der gesamte, die Kirche umspannende Sockelbereich.
Unser erstes Heimattreffen in Brenndorf am 6. und 7. August 2016 steht also im Zeichen der Dankbarkeit und der Hoffnung auf eine erfolgreiche Kirchenrenovierung. Es wird eine besondere Gelegenheit
für viele Brenndörfer sein, ihre Nachbarn wiederzusehen und die Stätten der Kindheit und Jugend aufzusuchen. Wir hoffen auf ein schönes, erfreuliches Heimattreffen für uns alle.
Hilfe für Brenndorf
Seit ihrer Gründung im Jahr 1976 hat die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ die Bindung zu Brenndorf stets aufrechterhalten. Seit der Wende von 1989 helfen wir den dort lebenden Landsleuten durch die
Weihnachtsbescherung, die jedes Jahr allen Familien der Kirchengemeinde überreicht wird. Die evangelische Diasporagemeinde Brenndorf zählt zurzeit 44 Seelen (Erwachsene und Kinder), die je etwa zur
Hälfte in Brenndorf und bei der Zuckerfabrik wohnen. Betreut wird die Gemeinde von Pfarrer Dr. Peter Klein (Petersberg). Kurator ist Manfred Copony. Ein beliebter Treffpunkt für alle Brenndörfer ist
das Pfarrhaus, wo seit Mai 2008 Gästezimmer für Besucher bereitstehen. „Manfred Copony hat die vier Gästezimmer mit viel Liebe renovieren und fertigstellen lassen. Ein Urlaub lohnt sich auf alle
Fälle, das Preis-Leistungsverhältnis ist mehr als gut und die Betreuung ist mit Herz“, schreiben Herta und Horst Seimen-Sperlich, die ersten Besucher des Gästehauses in Brenndorf.
An den Renovierungsarbeiten des Pfarrhauses (Fassade, Veranda und Sommerküche), das ein Gemeinschaftsbau ist und auch von der Kirchengemeinde intensiv genutzt wird, hat sich die „Dorfgemeinschaft der
Brenndörfer“ finanziell beteiligt. Das Pfarrhaus erscheint seit 2009 in neuem Glanz und sollte von möglichst vielen Brenndörfern besucht werden.
Die Friedhofspflege in Brenndorf wird durch Spenden unserer Mitglieder finanziell getragen. Seit Anfang 2008 wird der Friedhof von drei Personen gepflegt: Hans Zacharias, Manfred Copony und Hilda
Schuster. Die Gräber und Stege werden mehrmals im Jahr gesäubert, die Hecken werden zwei Mal geschnitten und das Gras wird zwei Mal gemäht.
Familienforschung
Die Familienforschung wird unter Anwendung moderner PC-Programme seit 2003 von Hugo Thiess fortgeführt. Er nimmt regelmäßig an den Seminaren für siebenbürgische Familienforscher teil und verwendet –
wie viele andere Ortsgenealogen – das Programm Gen_Plus. Das Ganze ist als Vorarbeit für ein Brenndörfer Ortsfamilienbuch gedacht, das mittelfristig herausgegeben werden soll.
Ein Höhepunkt für die „Dorfgemeinschaft“ war der Besuch von Peter Maffay im Burzenland. Der bekannteste Siebenbürger in Deutschland begab sich Ende Februar 2008 mit einem Fernsehteam des
Mitteldeutschen Rundfunks (mdr) auf die Spuren seiner Vorfahren in Siebenbürgen. Der Film wurde unter dem Titel „Das Geheimnis meiner Familie“ am 28. April 2008 im Ersten (ARD) gezeigt.
Mütterlicherseits stammt Peter Maffay aus Brenndorf und Tartlau. An den Vorbereitungen des Filmes war die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (Heimatortsgemeinschaft Brenndorf) beteiligt. Unser
Familienforscher Hugo Thiess hat ein Familienbuch von Peter Maffays Brenndörfer Vorfahren erstellt, das 14 Generationen bis ins 17. Jahrhundert zurückgeht. Zudem wurde der Kontakt zu Ilse Muerth geb.
Kuhn, einer Cousine von Maffays verstorbener Mutter, vermittelt, die als Überraschungsgast im Film auftrat, und zwar im Pfarrhof in Brenndorf.
Das neue Wappen der HOG Brenndorf ist rot (Schild), der Ring und der senkrechte Stab sind golden. Dies hat der Vorstand der HOG Brenndorf Anfang 2008 beschlossen. Grundlage für diese Entscheidung
waren die mehrjährigen Forschungen von Hugo Thiess über Viehbrandzeichen, Siegel und Wappen von Brenndorf. Die Form des Schildes lehnt sich an das von unserem Chronisten Rudi That entworfene
HOG-Wappen an. Diese Form des Wappenschildes (mit Aussparungen, den so genannten Tartschen, links und rechts oben) ist Gemeinden mit Marktrecht vorbehalten. Dies trifft auch auf Brenndorf zu.
Brenndorf ist seit 2006 eine Marktgemeinde. An der Kreuzung der Straße hin zu Marienburg/Árápatak (Araci) werden mehrmals im Jahr Viehmärkte und andere Veranstaltungen abgehalten.
Zusammenarbeit der Burzenländer
Die 15 Burzenländer Heimatortsgemeinschaften kommen zu ihren jährlichen Arbeitstagungen in Crailsheim zusammen, um über ihre Erfahrungen in der Kultur- und Gemeinschaftspflege zu beraten und um
gemeinsame Projekte wie den Burzenländer Heimatkalender (der seit 1993 schon 24. Mal in Folge erschienen ist), die Registrierung von Ortswappen, Erforschung der Wirtschaftsgeschichte, Dokumentation
der Trachten, Teilnahme am Heimattag in Dinkelsbühl u.a. zu planen. Unsere Schiftführerin Bettina Zibracky vertrat die Dorfgemeinschaft auf der Burzenlandreise zum Sachsentreffen in Kronstadt im
September 2011.
Die HOG-Regionalgruppe Burzenland hat sich zu einem lebendigen Diskussionsforum entwickelt, in dem viele Initiativen entstehen und umgesetzt werden. Unter dem Dach der Regionalgruppe wurden schon
vier Burzenländer Musikantentreffen organisiert. An den Arbeitstagungen in Crailsheim ist die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ gut vertreten, bringt sich mit Ideen ein und erhält ihrerseits viele
Anregungen für unser Gemeinschafts- und Kulturleben.
Adressenverzeichnis
Unser Adressenverzeichnis wird weiter überarbeitet. Bedingt durch häufige Wohnungswechsel, muss es ständig auf dem neuesten Stand gehalten werden. Deshalb bitten wir euch, eure neuen Anschriften
sowie die eurer Kinder, Verwandten und Bekannten unserem Kassenwart und Adressenverwalter Edmund Seimen mitzuteilen. Die Adressenverzeichnisse wurden bis 2009 jedes dritte Jahr aktualisiert, die
zehnte Auflage des Heftes erschien im Dezember 2015. Ergänzend dazu geben wir die neuen Adressen jeweils auf der vorletzten Seite der „Briefe aus Brenndorf“ bekannt.
Danksagungen
Wie reichlich wurden wir von unseren Eltern, den Nachbarn und Freunden in Brenndorf beschenkt! Werte wie Fleiß, Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe, christlichen Glauben haben wir dort erfahren. An
diese Gaben und Kräfte, die uns in die Wiege gelegt wurden, möchten wir uns besinnen. Dafür sind wir dankbar.
Brenndorf lebt in unseren Erinnerungen und unserem Wesen weiter. In diesem Geist, aus dieser Überzeugung heraus, wurde die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ zu Pfingsten 1976 gegründet. Unser Dank
gilt den Gründern der Dorfgemeinschaft ebenso wie all jenen, die sie über die Jahrzehnte mit Leben gefüllt oder wohlwollend begleitet haben. Ich danke allen Mitgliedern und Freunden, die durch
Spenden, Anregungen und Zuspruch geholfen haben, dass die „Dorfgemeinschaft“ ihren Aufgaben nachkommen kann und eine Zukunft hat.
Siegbert Bruss